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Predigt über das Bild Sujet Taufe aus der Öffentlichkeits-Kampagne

Predigt von Pfr. Berthold Haerter, Oberrieden/ZH

Predigt zu einer Seniorenandacht zu dem Bild des Babys der Kartenserien zu „500 Jahre Reformation“

Liebe Gemeinde
Vom Gottvertrauen redet Jochen Klepper. (Bezug zum Lied RG 746: Ja, ich will euch tragen …)
Vom Gottvertrauen im Alter.
Bestimmt ist das ein gutes Rezept, gut alt zu werden.

Aber ich frage Sie, wie wird man gut Alt?
Was hilft zufrieden alt zu werden?

Haben Sie ein Rezept dazu?

jeden Tag ein Glas Wein
keinen Alkohol
jeden Tag ein Lied singen
jeden Tag etwas bewusst wahrnehmen, an dem man sich freuen kann
jeden Tag ein Gebet

Gleichmut
zufrieden sein mit dem was ist und möglich
immer wieder lachen
ein Gutes Wort
helfen
dankbar sein …

Ich habe Ihnen eine Karte mitgebracht.
Diese Karte gibt einen wichtigen Hinweis, wie man alt werden kann, sogar sehr alt.
Sie sehen ein kleines Kind auf der Karte.

Das waren wir alle einmal,
manche von uns vor 70, 80, 90 und noch mehr Jahren.
Dieses Kind sind wir aber nicht mehr.
Wir sind älter geworden.

So stellt sich mir die Frage:

„Wie wird man gut und zufrieden alt?“
Wie entwickelt man sich gut von diesem Baby auf dem Bild zu dem, was wir heute sind.

Die Karte gibt einen Hinweis.
Sie macht das mit drei kurzen Wortverbindungen.
„Rechts unten heisst es:

Quer denken
Frei handeln
Neu glauben.“

Ich frage Sie, stimmt das für Ihr Leben?
Wird man so gut alt, wenn man quer denkt, frei handelt und neu glaubt?
Hoffentlich haben Sie nicht immer mit der Masse mitgedacht sondern auch selbstständig quer gedacht.
Quer denken heisst selbstständig denken, auch sich einmal gegen die Mehrheit stellen, auch einmal aufstehen und sagen: „Das mache ich nicht mit“
Es heisst bei Abstimmungen auch einmal ganz anders abzustimmen, als alle erwarten.
Ich hoffe, Sie haben in ihrem Leben immer wieder quer gedacht
Auch nehme ich an, Sie haben nicht immer wie alle anderen gehandelt, sondern frei nach bestem Wissen und Gewissen.
Ich kenne ein Ehepaar, dass ist mit knapp 85 Jahren von Zürich nach Oberrieden gezogen.
Die Bekannten in der Stadt haben gesagt, ihr spinnt ja.
Nehmt Euch eine Alterswohnung oder sucht Euch ein Heim in der Stadt.
Das Ehepaar sagte, nein, wir ziehen nach Oberrieden, da da die Tochter lebt.
Und dann haben sie nochmals 10 Jahre in einer Wohnung in der 2. Etage gewohnt.
Nun sind sie in einem Alterswohnheim in Horgen und sind bald 100 Jahre alt.

Frei handelnd heisst nicht so handeln wie alle erwarten sondern nach meinen besten Wissen und Gewissen.
Und hoffentlich haben Sie sich Ihren Glauben nicht vorschreiben lassen, sondern immer wieder neu und selbstständig geglaubt.
Das ist es ja, glauben heisst eine persönliche Beziehung zu Gott entwickeln.

Glauben heisst mit Gott persönlich reden, im Gebet.
Auch mit Gott streiten, denn nur wenn jemand mir etwas wert ist, streite ich mit ihm.
Und neu glauben heisst auch, dazu zu lernen.

Der alte Mann im Himmel, so wie wir es in unseren Kinderbibel gesehen haben, wir haben gelernt, das ist nicht mehr unser Gottes Bild (Siehe Julius Schnorr von Carolsfeld: Bilderbibel)

Gott ist ganz anders.
Er ist ein begleitender, beschützender, manchmal auch uns in Frage stellender Gott.

Unser Glaube ist nicht einfach sicher, sondern Zweifel und Glaube gehören eng zusammen.
Aber neu Glauben heisst immer wieder neu wissen: Gott lässt mich nicht los oder wie es Jochen Klepper sagt:

„Lasst nun euer Fragen, Hilfe ist genug. Ja, ich, Gott will euch tragen, wie ich immer trug.“

Quer denken
Frei handeln
Neu glauben.“

Alles drei zusammen macht uns zu freien und selbstbewussten Menschen.
Neu glauben ist eine Aufgabe, die von der Wiege bis zur Bahre wichtig bleibt.
Nur so bleibt unsere Beziehung zu Gott lebendig.
Aber so kann uns unser Glaube auch im Leben immer wieder helfen.

So kann man gut alt werden!

Vielleicht fragen Sie sich warum ich das so altklug sagen kann.
Ich bin ja doch ein paar Jahre jünger als Sie.
Man kann gut alt werden wenn man quer denkt, freu handelt und neu glaubt, behaupte ich.
Den Beweis finden Sie auch auf der Karte.
Diese drei Wortgruppen, so wird angedeutet, sagt jemand, der gerade 500 Jahre alt wird.
Die Sprechblase, wie man dazu sagt, kommt von einem grosses R und  das steht für:
„Reformation, 500 Jahre Reformation“
Das ist doch ein schönes Alter was diese Reformation hat.
Das sie gut alt geworden ist, das sieht man an uns.
Wir ob katholisch, freikirchlich oder reformiert haben beigetragen dazu, dass die Reformation so alt werden konnte, und immer noch uns beschäftigt.

Nehmen wir uns an der Reformation was Erneuerung heisst ein Beispiel und

Denken wir quer,
handeln wir frei
und glaube wir neu.

Ich kann Ihnen nur wünschen:
Daumen hoch , wie es links auf dem Bild zu sehen ist.

I like it, heisst das ja…
Ich liebe das auch.
Daumen hoch und Quer denken, frei handeln und neu glauben.

Dabei sind und bleiben wir auch ein Kind.
Wir sind getauft, wie das Baby auf dem Photo gerade getauft wird.
So bleiben wir ein Kind, ein Kind Gottes, immer.

Gott trägt und erträgt mich auch wenn ich ergraue.

Ist das nicht wunderbar?

AMEN