Neue Publikation zur Geschichte der Reformation in der Schweiz
Zum ersten Mal seit fast 40 Jahren liegt eine umfassende Darstellung der Reformation in der Schweiz vor. Das im TVZ-Verlag erschienene Werk erlaubt einen regional differenzierten Blick auf die schweizerische Reformation, die zu einem der einflussreichsten Exportartikel der Schweiz wurde. Neben seinem Nutzen für die Wissenschaft bietet das Buch Hintergrundwissen für das im Gang befindliche Reformationsjubiläum in der Schweiz und Anstösse zum Nachdenken über die Bedeutung der Reformation heute.
Das im Theologischen Verlag Zürich TVZ erschienene Werk „Die schweizerische Reformation – ein Handbuch“ (herausgegeben von Emidio Campi und Amy Nelson Burnett) zeichnet detailliert die Ausbreitung der reformatorischen Bewegung in den Städten Zürich, Bern, Basel, St. Gallen, Schaffhausen, in den ländlichen Gebieten wie Graubünden, Appenzell und in der französischsprachigen Schweiz nach, ebenso die „gescheiterten Reformationen“ und die Täuferbewegung. Es zeigt, wie sich im Lauf des 16. Jahrhunderts aus einer diffusen Bewegung eine disziplinierte Gruppe von Kirchen mit definierten Glaubenssätzen und eigenständiger Kultur entwickelte und analysiert die Langzeitwirkungen der Reformation auf die Gesellschaft, auf das religiöse Leben und die Alltagskultur, auf Bildung, Gemeinwesen und Politik. Das Buch wurde anlässlich einer Vernissage am 20. November im Käfigturm Bern vorgestellt.
Am rund 740-seitigen und mit vielen bisher unveröffentlichten Bildern illustrierten Werk hat ein internationales Team von Spezialisten mitgearbeitet. Die deutschsprachige Ausgabe des 2016 in Leiden/Niederlande zuerst auf Englisch erschienenen Werks wurde im Auftrag des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes bearbeitet und herausgegeben von Martin Hirzel und Frank Mathwig. In seinem Geleitwort schreibt der Ratspräsident des Kirchenbunds Gottfried Locher: „Das vorliegende Handbuch stellt die schweizerische Reformation differenziert dar und offeriert vielfältige Einsichten für die Gegenwart. Im Einzelnen fassen die Beiträge nicht nur Altbekanntes aus der Sicht aktueller Forschung zusammen, sondern bieten zusätzlich Neues, Überraschendes, aber auch Vergessenes und Verdrängtes aus einer Zeit, die doch auch unsere Gegenwart prägt.“