Ein Angebot des Der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz EKS ehemals Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes SEK.
Die Bibel zeigt uns Menschen im Dialog mit Gott. Oft sprechen Zweifel, Widerstände, Unverständnis und Angst aus diesen Dialogen. Und manchmal herrscht Schweigen, das Schweigen Gottes, das Schweigen der Menschen. Heute ist für manche das Schweigen Gottes betäubend. Wie steht es um unsere Taubheit? Wie sollen wir heute von diesem Gott sprechen, der zu uns spricht?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Exodus 3, 1-14; Jeremia 1, 4-10; Habakuk 1-2, 1-6; Johannes 1, 1-18
Die biblischen Schriften haben viele Christinnen und Christen im Leben und bei ihren Entscheidungen begleitet und tun das heute noch. Schon immer dienten sie als Stütze und Leitplanke.
Das Lesen der Bibel ist nicht mehr selbstverständlich. Entweder wird die Bibel auf wenige Gedanken reduziert oder sie wird für bare Münze genommen. In beiden Fällen wird man ihr nicht gerecht.
Welchen Platz und welche Bedeutung geben wir der Bibel eigentlich heute? Haben wir aus lauter Konzentration auf die Entschlüsselung ihres Inhalts die Freude an einer einfachen und allgemein verständlichen Lektüre verloren?
Wie können wir heute an der Bibellektüre wieder Gefallen finden?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 119, 105; Lukas 4, 16-22; Apostelgeschichte 8, 26-40
Die Apostelgeschichte zeigt uns, in welch beispielhafter Gemeinschaft die Jünger gelebt haben. Heute lassen sich viele Menschen von solchen Gemeinschaften inspirieren und faszinieren. Sie entsprechen jedoch nur teilweise dem konkreten Leben der Kirche.
Was können wir beitragen, um dem Wunsch nach gelebter Geschwisterlichkeit nachzukommen?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 133; Apostelgeschichte 4, 32-35; Römer 15, 5-7
Die Protestanten definierten sich oft in Abgrenzung zum Katholizismus, doch diese Haltung „dagegen“ sagt alleine nichts mehr aus.
Der Protestantismus funktioniert zudem national, doch heute ist die Globalisierung eine Tatsache. Wenn „katholisch“ aber „Kontinuität des Glaubens, der unzerbrechlich ist“ und „Einbezug aller Völker“ bedeutet: Wie kann unsere evangelische Kirche dann mit anderen Kirchen zusammen die weltumspannende Dimension des Evangeliums bezeugen? Was können wir heute zur Katholizität unserer Kirche sagen?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Jesaja 56, 1-7; Lukas 10, 1-11; Epheser 2, 11-22
„Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan; ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan“, schrieb Martin Luther. Welche Bedeutung hat eine solche Aussage heute? Welche Verantwortung in dieser Welt übernehmen wir durch diese Freiheit? Welche Freiheit suchen wir angesichts der Herausforderungen, Grenzen und Abwege in diesem Begriff?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Exodus 20, 1-17; Johannes 3, 1-8; 2. Korinther 3, 17-18
Auf Verben wie „widerstehen“ ist der Protestantismus aufgebaut. Die Reformatoren widerstanden im Namen des Evangeliums einer jeglichen politischen Herrschaft und Herrlichkeit, die die Gewissensfreiheit einzuschränken drohte.
Auch heute gibt es solche Macht und Freiheitskontrolle – in anderer Gestalt als damals. Mit welchem Wort und welcher Tat widerstehen wir solchen Einflüssen heute?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: 2. Samuel 12, 1-7; Matthäus 4, 1-11; Offenbarung 13
In Jerusalem, nahe dem Schaftor, in einer der Säulenhallen des Tempels, richtete Jesus diese befreienden Worte an einen Gelähmten. Heute gibt es viele Orte, an denen man sich gelähmt, unbeweglich, gefangen fühlt. Arbeitslosigkeit, Alter, Krankheiten, Angst vor dem Morgen, Ausgrenzung und Panik, nicht mithalten zu können. Wie können wir trotzdem diese Hoffnungsworte des Evangeliums weitersagen?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Ezechiel 37, 1-14; Johannes 5, 1-9; Apostelgeschichte 3, 1-10
Die befreiende Botschaft von Gottes Gnade gibt uns die Sicherheit, dass wir uns nicht um den morgigen Tag sorgen müssen. Im Grunde genommen zählt nur die Beziehung zu Gott und durch ihn zu unseren Mitmenschen. Die von der Angst um ihr Wohl befreiten Protestanten predigten eine Form der Mässigung. Heute stehen Haben und Besitz im Vordergrund, um gesellschaftlich anerkannt zu sein. Was halten wir diesem Konsumdenken entgegen?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Matthäus 6, 19-34; Markus 10, 17-27
Die religiöse Globalisierung ist nicht neu. Auch die Bibel entstand im interreligiösen Kontext. Manchmal hat sie sich an anderen Religionen orientiert, mitunter hat sie andere Religionen bekämpft. Diese Spannung ist beim Lesen der biblischen Texte erkennbar. Wird das Gottesverständnis immer gleich dargelegt?
Müssen wir heute den kleinsten gemeinsamen Nenner aller Religionen suchen? Was ist das Besondere am Evangelium Jesu Christi? An welchen Eigenheiten des christlichen Glaubens möchten wir festhalten, ohne uns einem Dialog zu verschliessen? Und worin liegen Notwendigkeit, Möglichkeiten und Grenzen dieses Dialogs?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Deuteronomium 6, 1-9; Johannes 14, 1-14; Apostelgeschichte 17, 16-33; 1. Korinther 8, 1-6
Der Glaube ist in erster Linie eine persönliche Beziehung zu Gott. Am Ursprung dieser Beziehung steht Gott. Doch für eine Beziehung braucht es zwei, und sie nährt sich von Erwartung und Vertrauen.
Oft wird gesagt, dass eine Liebesbeziehung Beweise braucht. Ist dem wirklich so? Oder braucht sie eher Zeichen? Zeichen welcher Art? Wann hat Gott mir zum letzten Mal ein Zeichen gegeben? Und ich? Wann habe ich ihm ein Zeichen gegeben? Was möchten wir heute bejahen, zeigen, teilen, um unsere Beziehung zu Gott zu bekräftigen?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Hosea 2 - 3; Hohelied; Johannes 20, 11-19
Die Treue Gottes über Generationen hinweg war für die Reformatoren, namentlich für Johannes Calvin, ein wertvolles Gut. Den Protestanten war es wichtig, ihre Glaubensbekenntnisse und ihren Katechismus weiterzugeben.
Doch wir haben oft das – vielleicht übertriebene – Gefühl, bei der Weitergabe unserer Überzeugungen an die jüngeren Generationen versagt zu haben. Was möchten wir unseren Kindern heute und morgen weitergeben - in einer manchmal unstabilen Welt ohne feste Anhaltspunkte?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Exodus 34, 5-7; Psalm 33, 18-22; Markus 10, 13-16
Die Schweizer Protestanten hängen ihren Glauben nicht an die grosse Glocke, sie leben ihn diskret. Heute gehört das Christentum ungeachtet der Konfessionen zu einer Minderheitsreligion.
Immer weniger Menschen kennen die Bibel und den Inhalt der evangelischen Botschaft. Deshalb sind wir aufgerufen, neue Arten der Begegnung mit unseren Mitmenschen zu schaffen. Wie können wir unsere Hemmungen überwinden und in einer Gesellschaft mit säkularisierter Kommunikation das Wort verkünden, das uns zum Leben erweckt?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Exodus 4, 1-17; Matthäus 28, 16-20; Lukas 9, 18-20
Die Glaubensbekenntnisse sprechen von einem allmächtigen Gott, Schöpfer, Herrn aller Dinge, Alpha und Omega … Doch in der Bibel empfindet auch Gott die Schwäche und die Demut des Menschseins in der Gestalt seines Sohnes Jesus Christus, der, jeglicher Macht beraubt, am Kreuz stirbt. Seine Auferstehung ist ein Zeichen für die Kraft des Lebens. Besonders über die Technik versucht der Mensch, seine Macht immer mehr auszubauen, um die Welt zu beherrschen. Wie kann man heute in Anbetracht solch überheblicher und massloser Machtansprüche das Bild eines verletzlichen Gottes vermitteln?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 113; 1. Korinther 1, 18-25; 2. Korinther 12, 6-10
Im Mittelalter fürchteten sich die Christen vor dem Jüngsten Gericht und dem Jenseits (man denke an die Bogenfelder an Kirchenportalen). Die Reformation befreite sie von dieser Angst. Was schürt heute unsere Angst? Was urteilt heute über Leben und Tod? Wirkt das Evangelium in dieser Hinsicht befreiend? Angesichts unterdrückender und zerstörerischer Urteile: Was wollen wir heute verkünden? Was können wir sagen, was können wir tun?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: 1. Könige 3, 16-28; Matthäus 7, 1-5; Johannes 8, 1-11; Galater 2, 16-21
Die Reformation setzte das Seelenheil ins Zentrum des christlichen Glaubens. Zur Zeit Luthers war die Angst vor der Verdammung allgegenwärtig. Was bedroht uns heute am meisten in unserem tiefsten Innern? Welche Bedrängnisse fürchten wir? Wovor hat uns Jesus gerettet? Welches Seelenheil wollen wir verkünden?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 6; Matthäus 8, 23-27; Lukas 19, 10
Die ersten Christen brachten die Auferstehung mit Gerechtigkeit in Verbindung. Im Mittelalter stellte man die Auferstehung eher in einen Zusammenhang mit dem Seelenheil.
Im heutigen Jugendlichkeitswahn, in der Sorge um den eigenen Körper soll die Biotechnologie den Tod verdrängen. Die Vorstellung der Reinkarnation ist weit verbreitet. Was können wir gemeinsam über die Unvermeidbarkeit des Todes und den Sieg Gottes über den Tod sagen?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Daniel 12, 1-3; Johannes 20, 24-29; Offenbarung 20, 1-5
Für Luther hatte der Beruf eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung. Der Begriff der Berufung erinnert uns daran, dass jeder Beruf eine Teilnahme an der Gesellschaft und an der Arbeitswelt darstellt. Wie hängt mein Berufsengagement mit meinem Glauben zusammen? Gibt es ein christliches Management? Einen christlichen gewerkschaftlichen Aktivismus? Und wie geht man religiöse Fragen in einem Unternehmen an?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Amos 8, 4-8; Matthäus 20, 1-16; Philemon; Jakob 5, 1-6
Die christliche Tradition legt den siebten Tag, den biblischen Ruhetag, auf einen Sonntag. Doch die Ökonomie von „Rund-um-die-Uhr“ und „Sieben- Tage-die-Woche“ vereinnahmt den Sonntag je länger, je mehr. Man hofft, dadurch den Konsum zu stimulieren. Wir werden immer aktiver, praktizieren das „Multitasking“ und überhäufen unsere Kinder mit Aktivitäten. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis nach Selbstbesinnung, nach Zeit für das Nachdenken über den Sinn des Lebens. Wie gehen wir mit diesem Gegensatz um?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Genesis 2, 1-2; Psalm 127; Matthäus 12, 1-14
Mit diesem Vers lädt uns der Prediger ein, grosszügig und nicht berechnend zu sein. Heute verleiten uns unsere Ängste dazu, unser Leben sicher zu machen, „unser Brot“ abzumessen, alles zu kontrollieren, jegliche Unsicherheiten zu vermeiden und die Investition und deren Rendite zu kalkulieren. Welche Alternativen gibt es?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Prediger 11, 1-4; Markus 8, 34-37; Lukas 9, 13-15
Dieser Vers aus dem ersten Kapitel der Genesis dient oft dazu, die Ausbeutung der Erde durch den Menschen zu rechtfertigen. Statt der Erde zu dienen und sie zu bebauen und das Leben zu bewahren, wie es uns das zweite Kapitel nahelegt, betrachtet der Mensch sich als Herrscher über alles. Heute sehen wir die Auswirkungen und Grenzen dieser Beherrschung: Klimawandel, Umweltverschmutzung, soziale Ungerechtigkeiten und vieles mehr.
Wenn wir daran glauben, dass die Bibel das Wort des Lebens enthält: Was verkünden wir? Wie handeln wir?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Genesis 1, 26-31; Genesis 2, 15; Psalm 8; Kolosser 1, 15-20; 2. Korinther 5, 17-19
In der Bibel fehlt es nicht an Metaphern, Gleichnissen und Bildern, die das Reich Gottes beschreiben. Diese phantasievolle Sprache soll uns nicht etwa den Alltag vergessen machen. Im Gegenteil, sie bezieht sich auf ihn. Sind diese Bilder heute noch zeitgemäss? Ist beispielsweise die Vorstellung eines Festmahls heute noch zu rechtfertigen, da einerseits die Fettleibigkeit zu einem Problem der öffentlichen Gesundheit geworden ist und andererseits über 800 Millionen Menschen weltweit hungern? Wie nehmen wir das Reich Gottes in unserem Alltag wahr und wie bringen wir es zum Ausdruck?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 23; Matthäus 13, 1-10; Markus 4, 26-32; Offenbarung 21
In der Bibel werden Wunder oft als Zeichen der Freiheit, der Souveränität oder – kurz – der Gnade Gottes geschildert. Die Reformatoren setzten den Akzent auf den im einfachen Alltag gelebten Glauben und klammerten jede Form von Aberglauben und Magie aus. Heute fügen wir uns den Zwängen des Alltags, fühlen uns aber gleichzeitig vom Aussergewöhnlichen angezogen.
Worin erkennen wir den Einfluss Gottes in unserem Leben? Sind wir fähig, ein Wunder wahrzunehmen? Was sagen wir heute zu Gottes Werken?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 92; Johannes 11, 1-53; Apostelgeschichte 5, 12-16
In der Bibel begegnen wir ihm als Hauch, als Feuer, als tröstend und ermutigend, als abrupte Böe. Ist der Heilige Geist unfassbar? Ist er in uns oder ausserhalb unserer selbst? Und weshalb ist er überhaupt heilig? Die Reformatoren, insbesondere Calvin, massen ihm grosse Bedeutung zu. Heute haben wir oft gemischte Gefühle gegenüber dem Geist, den Geistern und dem Heiligen Geist. Wie können wir die Inspiration wiederfinden, die von ihm ausgeht?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Genesis 2, 1-2; 1. Könige 19, 9-14; Johannes 20, 19-23; 1. Korinther 12, 1-11
Gott ist Vater, Sohn und Heiliger Geist. Dieses christliche Bekenntnis, das im Verlauf zahlreicher Konzilien der alten Kirche entwickelt wurde, führte zu Deutungsproblemen und manchmal zu Konflikten. Manche betrachten die Dreieinigkeit als unklares und überholtes Dogma. Andere sehen darin einen Weg, Gottes Mysterium zu bewahren, denn niemand kann sie definieren. Der Begriff wird falsch verstanden, doch er will vor allem ausdrücken, dass Gott Beziehung, Liebe und Gemeinschaft in sich vereint. Wie können wir heute einen Gott erkennen, der über uns, neben uns und in uns ist und uns immer wieder zur Gemeinschaft auffordert?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Johannes 14, 8-26; Johannes 17, 20-23; 2. Korinther 13, 13
Wer ist mein Nächster in Zeiten des Internets und des Airbus A350? Die technische und elektronische Entwicklung hat unsere Vorstellung von Zeit und Raum völlig umgekrempelt. Überall werden Verbindungen innerhalb von Sekundenbruchteilen hergestellt. Doch wie kann ich verhindern, dass ich meinen Nachbarn vergesse, wo doch das Ferne so nah ist? Wer wird in Zeiten der Globalisierung unser Nächster sein?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Genesis 11, 1-11; Levitikus 19, 33-34; Lukas 10, 25-37
Im Neuen Testament finden sich viele Namen für Jesus. Oft ergaben sich diese Bezeichnungen aus dem Alten Testament. Sie beleuchten verschiedene Facetten der Person Jesu. Wen erkennen wir in ihm? Welche Eigenschaften würden wir ihm zuschreiben? Welche Namen sind heute besonders zutreffend?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Ezechiel 2, 1; Markus 8, 27-30; Markus 15, 39; Johannes 1, 29
Die biblischen Schriften sind von den Sorgen der Geringen, der Unterdrückten, der Fremden, der Ausgestossenen, der Notleidenden durchzogen. Die Gläubigen werden immer wieder aufgefordert, sich für sie einzusetzen. Dieser Aufruf ist ein wichtiger Teil des Glaubensbekenntnisses unserer reformierten Tradition. Welche Übel plagen die heutige Gesellschaft? Wann und wo ist mein Einsatz dagegen am dringendsten nötig?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Deuteronomium 10, 17-19; Matthäus 25, 31-46; Lukas 16, 19-31
Im Christentum stand die Suche nach der moralischen Reinheit oft stark im Vordergrund: Heilig sind jene, die ohne Tadel, rein, stets auf der guten Seite und herausragend sind. Der Begriff der Heiligkeit wird für Personen verwendet, deren Bekenntnis zum Leben und zum Glauben aussergewöhnlich ist. Es besteht demnach aller Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben. Dennoch: Als sich Paulus an die Christen in Korinth wendet, die sich nicht gerade vorbildlich verhalten, adressiert er seinen Brief „an alle Heiligen“. Sind wir also nicht Heilige, sobald wir uns Kinder des heiligen Gottes nennen? Was bedeutet denn der Aufruf zur Heiligkeit?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Levitikus 11, 44-45; 2. Korinther 1, 1-2; Hebräer 11
Gott wird als „Schöpfer des Himmels und der Erde“ betrachtet, und Jesus fordert uns auf, „Vater unser im Himmel“ zu beten. Das Bild eines auf Wolken sitzenden Gottes ist nach wie vor verbreitet. Doch unsere rationale und moderne Zeit hat diese Vorstellung demontiert. Wohnt Gott wirklich im Himmel? Oder woanders? Oder nirgends? Hat man Gott umgesiedelt? Braucht der Mensch ein Anderswo, damit er denken und leben kann? Wie kann man das Hier und Jetzt wertschätzen, ohne sich zu verschliessen und ohne Gott darin einzusperren?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 115, 1-3; Matthäus 6, 9-10; Matthäus 18, 20; Apostelgeschichte 1, 9-11
Der Protestantismus kritisiert die Vorstellung einer göttlichen Vergeltung. Er ist sehr zurückhaltend, wenn es darum geht, bestimmte Ereignisse Gott zuzuschreiben. Er befürwortet den medizinischen Fortschritt, der sowohl den willkürlichen Charakter von Krankheiten als auch deren genetische oder verhaltensbedingte Nährböden aufgezeigt hat, und er lehnt den Schicksalsglauben ab. Dennoch hört man immer wieder die Frage: „Was habe ich dem lieben Gott getan, um das zu verdienen?“. Und in den biblischen Schriften steht, dass Gott „heilen“ kann. Wie kann man die unheilvollen Ereignisse des Lebens annehmen? Was wollen sie uns sagen?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Genesis 9, 8-17; Hiob 1, 9; Lukas 13, 1-5; Johannes 9, 1-7
Jesus hat diese Worte nicht an eine Elite von Gläubigen gerichtet, sondern an alle, die ihm zuhörten. Er hat konstatiert („Ihr seid…“) und nicht befohlen („Seid…!“). Der Erde Geschmack geben, der Welt Licht geben.
Das Christentum war oft ein Vorreiter in Sozialfragen. Und die Protestanten haben in diesem Bereich einen besonderen Beitrag geleistet.
Welches sind heute die neuen Wirkungsfelder? Was bedeutet es, Salz und Licht zu sein? Was sagt es uns über Gott?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Jesaja 58, 6-8; Matthäus 5, 13-16; 2. Korinther 3, 2-3
Der Protestantismus hat diese wichtigen Grundsätze, die seine Tradition, seine Theologie, seine Spiritualität und sein kirchliches Leben ausmachen, gefestigt. Zur Zeit der protestantischen Reform bedeuteten diese Prinzipien eine tiefgreifende Veränderung.
Werden sie heute überhaupt verstanden? Verstehen auch wir sie? Sind sie für uns, für unsere Kirche, für unsere Mitmenschen wichtig? Wie kann man sie übersetzen, damit diese Bekenntnisse für alle zugänglich werden?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 96, 1-6; Apostelgeschichte 2, 1 - 11; Apostelgeschichte 28, 30-31
In der Religion wird oft von der Wiederaufrichtung der Armen und der Gedemütigten im Jenseits gesprochen. Das Christentum nährt sich von einer Hoffnung, die von der Geschichte mitbestimmt wird. Das Kommen des Reiches Gottes wird begleitet von Veränderungen in der Welt, das heisst in der Gesellschaft, auch in der „christlichen Gesellschaft“, also in der Kirche.
In unserer Welt bleiben die Letzten oft die Letzten, und die Ersten bleiben die Ersten. Was bedeutet es, der Erste oder der Letzte zu sein? Und was bedeutet es im Sinn Gottes? Ist der christliche Glaube Gleichmacherei?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: 1. Samuel 17; Apostelgeschichte 2, 42-47; Philipper 2, 6-11; Jakobus 2, 1-7
In biblischen Zeiten hatte man Respekt vor jenen Menschen, die „alt und lebenssatt“ waren.
Heutzutage sehen wir es genau umgekehrt: Die Jugend wird verherrlicht, auch im Alter noch. Alte Menschen werden als Last für die Gesellschaft betrachtet. Das Alter und die Abhängigkeit, die wir mit ihm verbinden, machen uns Angst.
Weist uns die Bibel darauf hin, auf die Beziehung zwischen den Generationen zu achten? Auf Menschen in hohem Alter? Auf Menschen am Lebensabend?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Genesis 25, 5-11; Exodus 20, 11; Psalm 90, 1-12; Prediger 11,9 - 12,8
Die Psalmen fordern uns dazu auf, Gott zu loben und so unsere Dankbarkeit auszudrücken. Das Lob steht im Zentrum der biblischen Spiritualität. Erkaufen wir uns damit das Erhören des nächsten Gebets? Loben wir Gott „umsonst“? Was in meinem Leben „verdient“ Lob und Dankbarkeit?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Psalm 146; Epheser 5, 18-20; Offenbarung 5, 11-14
„Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Weib; denn ihr seid einer in Jesus Christus.“ Diese Worte, die der Apostel Paulus an die Christen von Galatien gerichtet hat, sind revolutionär. Sie erklären das für nichtig, woran wir uns so oft klammern und auf dem wir unsere Identität aufbauen: die Kultur, die gesellschaftliche Stellung, das Geschlecht.
Wir leben in einer Welt, in der Identitätsbekundungen – vor allem die kulturellen und religiösen – oft ausschliessend sind. Zu welcher Art von Gastfreundschaft und Brüderlichkeit ruft das Evangelium uns auf?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Genesis 12, 1; Jesaja 43, 1; Galater 3, 26-29
Die Evangelien zeigen die Veränderungskraft der Worte Jesu. Zahlreich sind die Berichte von Männern und Frauen, deren Leben durch Jesus, seine Botschaft, seinen Tod und seine Auferstehung verändert, umgewälzt, aufgerichtet und neu ausgerichtet wurde.
Wie hat Jesus mein eigenes Leben verändert? Was können wir über diese Veränderungskraft sagen? Welche Veränderungen sind in meinem Leben und im gesellschaftlichen Leben nötig?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Jonas; Johannes 2, 1-11; Römer 12, 1-2; Epheser 4, 20 - 24
Jesus, die Apostel, die Kirchenväter, die Reformatoren, sie wollten das Evangelium allen Menschen zugänglich machen. In der christlichen Gesellschaft geschah dies oft durch Unterricht und Katechismus. Heute erhält nur eine kleine Minderheit von Kindern Religionsunterricht. Viele unserer Zeitgenossen kennen weder die Bibel noch die Botschaft des Evangeliums. Was ist für uns der grundlegendste, klarste Kern des Evangeliums? Wie könnte man, ohne zu banalisieren, seinen Inhalt auf einfache Weise vermitteln?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Jesaja 32, 1-4; Lukas 10, 21-22; Lukas 24, 25-27; Johannes 8, 31-32
Die „zehn Gebote“, die Moses am Berg Sinai erhielt, sind Meilensteine für die Durchquerung der Wüste und für die Wahrung der Freiheit: Ihr Zweck ist es, Sklaverei in jeglicher Form zu vermeiden. Doch die ersten Christen, die sich weigerten, der Religion des Römischen Kaisers zu folgen, galten als Atheisten. Nach Jesus hat auch Martin Luther gesagt: Woran du dein Herz hängst, das ist dein Gott. Welches sind die Götter in unserem Leben, in unserer Welt? Was ist an diesen Göttern abzulehnen? Was sollen wir verkünden?
Die Bibel gibt uns Denkanstösse: Deuteronomium 5, 1-22; Johannes 15, 11-17; Galater 4, 1-7
Während 40 Wochen hast Du Fragen gelesen, die Deinen eigenen wahrscheinlich sehr ähnlich sind. Doch welche Frage, die Dich gegenwärtig beschäftigt, wurde nicht angesprochen? Welche möchtest Du mit anderen teilen? Welche Deiner Fragen steht noch im Raum? Benutze dazu die untenstehende Kommentarfunktion.
„Im Namen des Evangeliums leisten wir als Christinnen und Christen Widerstand gegen unsere eigenen Schwächen und widerstehen ungerechten Herrschaftsansprüchen.
„Freiheit ist ein Geschenk. Sie ist ein wertvolles Gut, das gepflegt werden muss. Freiheit verpflichtet.“
„Gottes Gnade wird durch Menschen erfahrbar und ist Grundlage jeder Erziehung.“
These: „Die Bibel gibt uns Worte von und zu Gott“
Jesus fördert und fordert versöhntes Leben“
„Das Christentum – eine wieder zu entdeckende Versicherung“
„Christliche Gemeinschaft gleicht einem Netz, das gehalten wird und trägt“
„Die Kirche ist eine Gemeinschaft von Menschen, die das Evangelium als Licht für die Welt weitergeben will sowie ihre Grundlage im Gebet, im Dienst und in der Offenheit füreinander und für alle Menschen ohne Ausnahme sieht.“
„Die Kirche versucht neue Glaubwürdigkeit zu gewinnen durch Rückbesinnung auf die Reformationszeit und indem sie sich entstaubt, modernisiert und das heutige Zeitgeschehen unterstützt.“