Tagung: Reformation und Frieden

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Datum: 
Samstag, 8. April 2017, 9.30 bis 16.30
Veranstaltungsort: 
Hirschengraben 50
8001 Zürich
Schweiz
Veranstaltungsart: 
Bildung
Diskussion
Präsentation
Kirche: 
Evangelisch-reformierte Landeskirche des Kantons Zürich

Dürfen Christen zur Waffe greifen, wenn Frieden und Sicherheit bedroht sind? Schon zur Zeit der Reformation stritt man sich über diese Frage. Heute stellt sie sich sowohl im Hinblick auf globale Konflikte als auch auf bezüglich der inneren Sicherheit. Eine Tagung mit F. Enns, M. Hofheinz, S. Jacob, H. Jecker, J. Otto und J.-D. Strub.

Als die Reformation vor 500 Jahren die Welt veränderte, erschütterte sie zugleich die politische Ordnung in Europa. Der Zerfall der kirchlichen Einheit bedrohte die politische Stabilität. Hinzu kam, dass die Anhängerinnen und Anhänger der Reformation selber uneins darüber waren, inwieweit die Reformation der Kirche eine Reformation oder Revolution der politischen Verhältnisse nach sich ziehen sollte.

Während die Mehrheit der Reformatoren die Anwendung von polizeilicher Gewalt zur Aufrechthaltung der politischen Ordnung im Inneren und diejenige militärischer Gewalt zur Verteidigung gegen Bedrohungen von aussen nicht grundsätzlich infrage stellte, tat ein Teil des radikalen Flügels der Reformation genau dies: Wer die Bergpredigt Jesu ernst nehmen und Frieden stiften will, muss auf Gewalt verzichten.

Die Frage, nach der Legitimität von Krieg und Gewalt beschäftigt die theologische Ethik bis heute. Aktuell stellt sie sich nicht nur im Hinblick auf die Konfl ikt- und Kriegsregionen dieser Welt, sondern auch angesichts der Bedrohung der inneren Sicherheit in Frankreich, Deutschland oder der Schweiz. Wie sollen wir uns als Christinnen und Christen angesichts dieser Herausforderungen verhalten? Sind die Androhung und Ausübung von Gewalt legitime und notwendige Instrumente, um Frieden und Sicherheit zu schaffen bzw. zu bewahren? Welche Alternativen gäbe es und was taugen sie?

Die Tagung «Reformation und Frieden» greift diese Fragen auf und behandelt sie in historischer und konzeptioneller Hinsicht und im Hinblick auf aktuelle Herausforderungen.