Aufstehen gegen die Götzen

Zusammen mit Gott stehen wir auf gegen die Götzen in unserem Leben und in dieser Welt.

Gute Theologie dient dazu, die Götzen der Zeit zu entlarven (Kurt Marti). Doch bevor wir mit dem Finger auf andere Menschen, Organisationen und Weltanschauungen zeigen, müssen wir uns einer kritischen Selbstprüfung unterziehen. Wo haben wir selber zu wenig genau auf das Evangelium gehört? Wo sind wir als einzelne und als Kirche mehr vom Zeitgeist als vom Heiligen Geist geprägt? Wie können wir unsere christlichen Werte als tragfähige und zukunftsfähige Modelle zur Gestaltung des Zusammenlebens wieder vermehrt in den gesellschaftlichen Diskurs einbringen?
Die schleichende Ökonomisierung aller Lebensbereiche, das ständige Streben nach Effizienz und Erfolg, hat auch uns als Kirche erfasst. Wir stehen in der Gefahr, den gesellschaftlich definierten Denkvorgaben im Sinne der „political correctness“ mehr verpflichtet zu sein als dem Evangelium. Zentral steht heute auch die Würde des Menschen zur Debatte. Unter dem Zeichen von Krankheit, Gebrechlichkeit und Behinderung spricht man anderen (und manchmal auch sich selber) diese grundlegende Würde ab und öffnet sich dem Denken, dass das Leben verfügbar sei. Nicht zuletzt müssen wir uns auch klar gegen Fanatismus und Schwarz-Weiss-Denken aussprechen, die zu Diskriminierungen aufgrund von Denken, Wertvorstellungen, Religion, Kultur, sexueller Orientierung, etc. und zu Gewalt führen.

Gruppe: 
Fachstelle tecum
Kirche: 
Evangelische Landes­kirche des Kantons Thurgau
Beitrag zu: 
6 Wogegen muss man heute im Namen des Evangeliums Widerstand leisten?