Brüche und Brücken
Die Reformationsbewegungen in der deutschsprachigen Literatur.
mit Referaten von Frau Prof. Dr. phil. Ulrike Landfester
Die literarische Produktivität der 1517 durch Martin Luther gleichsam offiziell eingeleiteten Reformationsbewegung ist bis heute ungebrochen, und dies auf vielen Ebenen. Luthers Übersetzung der Bibel machte sie zu einer der wichtigsten literarischen Ressourcen für die folgenden Jahrhunderte. Luthers eigene Schriften sind von noch heute strahlkräftiger Sprachmacht, und sein Zeitgenosse Vadian, ebenfalls ein brillanter Rhetoriker, trug den Titel eines poeta laureatus. Vor allem aber wurden die Reformation und ihre Hauptakteure immer wieder als Stoff literarischer Werke gewählt, nicht zuletzt, weil in ihr nicht nur der Bruch zwischen den beiden Konfessionen, sondern auch die Möglichkeit angelegt ist, zwischen diesen versöhnlichen Brücken zu bauen.
Die Vorlesung beschäftigt sich dazu mit Texten von Luther und Vadian, Conrad Ferdinand Meyer, Heinrich Mann, Stefan Zweig, Asta Scheib und Feridun Zaimoglu.