DM, Verändern Sie die Welt!

In Mosambik steht die Presbyterianische Kirche (IPM) der Bevölkerung seit jeher sehr nah. Seit ihrer Gründung am Ende des 19. Jahrhunderts engagiert sie sich in den Bereichen Gesundheit, Landwirtschaft sowie Schul- und Berufsbildung zugunsten benachteiligter Bevölkerungsschichten. Auch heute leidet die Bevölkerung noch unter Armut, aber die von der Kirche umgesetzten Massnahmen entwickeln sich weiter. In einem Kontext, in welchem die Entwicklung staatlicher Strukturen nur langsam Fortschritte macht, liegen die Mittel zur Armutsbekämpfung tatsächlich aber oftmals auf der Hand. Die Gemeinschaften haben damit die Möglichkeit, selbst an ihrer eigenen Entwicklung mitzuwirken. Die IPM arbeitet tagtäglich intensiv daran, jungen Menschen, Frauen und Kindern in städtischen und ländlichen Regionen sowie generell allen von Krankheit oder Armut betroffenen Menschen die Instrumente an die Hand zu geben, die es ihnen ermöglichen, ihre Zukunft selbst zu gestalten und unter würdigen Bedingungen zu leben.

Die Protestantische Kirche in Mosambik bildet Frauen in Theorie und Praxis aus, damit sie ihre wirtschaftliche und staatsbürgerschaftliche Situation selbst in die Hand nehmen können. Dank dieser Ausbildung erhalten sie Zugang zu unterschiedlichen einkommensgenerierenden Tätigkeiten, die ihren Status innerhalb der Familie verändern. Nähen, Stricken, Kochen: Diese traditionell von Frauen ausgeübten Aktivitäten können die Frauen nutzen, um für sich die gesellschaftliche Stellung einzufordern, die ihnen noch allzu oft verwehrt wird. Dank der IPM lernen sie also, dass sie Rechte haben und auch in der Lage sind, diese geltend zu machen.

Die IPM setzt sich darüber hinaus für die Alphabetisierung benachteiligter junger Menschen ein. Obwohl die Ausbildung an öffentlichen Schulen gratis ist, können nicht alle Familien ihre Kinder zur Schule schicken. Viele der in den Aussenbezirken der Hauptstadt Maputo wohnenden jungen Menschen erreichen daher das Erwachsenenalter, ohne jemals Lesen und Schreiben gelernt zu haben. Die IPM vermittelt diesen jungen Menschen Lese- und Schreibkenntnisse; sie sensibilisiert und begleitet sie. Dadurch bietet sie ihnen Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen und trägt dazu bei, dass sie eine Perspektive entwickeln können.

Die Menschen in den ländlichen Gebieten von Mosambik zählen zu den ärmsten Bevölkerungen weltweit. Und das, obgleich das Land ebenso fruchtbar ist wie sein reiches Nachbarland Südafrika! In der Region Manjakaze fördert die IPM den Zusammenschluss kleiner landwirtschaftlicher Betriebe, damit die Bäuerinnen und Bauern ihre Lebensumstände verbessern und ihre Rechte geltend machen können. In verschiedenen Gemeinden konnten sich die Bauern bereits in Vereinen zusammenschliessen. Dank der IPM stärken sie ihre Solidarität und Handlungsfähigkeit als Interessensverband gegenüber den politischen Instanzen und der öffentlichen Provinzverwaltung. So erhalten sie besseren Zugang zu Ausbildung und modernen Produktionsmitteln.

Die Pfarrer sind in ihrer Funktion als Führungskräfte Schlüsselpersonen in ihrer jeweiligen Gemeinschaft. Traditionell werden vor allem ihre geistlichen Beiträge zum Wohlergehen der Gemeinschaft geschätzt. Aber die IPM sieht sie auch als Akteure des sozialen Wandels, die den Menschen dabei helfen sollen, ihre eigene Entwicklung in die Hand zu nehmen. Aus diesem Grund beschränkt sich die Ausbildung der Pfarrer nicht auf die Theologie. Die im Seminar Uni de Ricatla ausgebildeten Pastoren lernen, sich für das materielle, soziale und geistige Wohlergehen ihrer Gemeinschaft einzusetzen: Neben den theologischen Grundlagen werden in den Kursen auch Themenbereiche wie z.B. ländliche Entwicklung, Bevölkerungsgesundheit, Mediation und Konfliktbewältigung behandelt. So können die Pfarrer in Mosambik - einem Land, in dem Armut nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist - zum sozialen Wandel beitragen.